Vielen Jugendlichen fehlt bei Nachrichten Alltagsbezug

30.04.2021

Vielen Jugendlichen fehlt bei Nachrichten Alltagsbezug

Das ist das Ergebnis einer neuen Studie zur Nutzung der digitalen Medienwelt. …. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen gibt es große Unterschiede. Die einen nutzen auch journalistische Quellen regelmäßig, andere können dagegen mit herkömmlichen Nachrichten nur wenig anfangen. ….

Die Frage nach dem Unterschied also, wo und wie sich Menschen informieren, wird drängender. „Journalistische Anbieter sollten Wege entwickeln und erproben, die Alltagsrelevanz ihrer Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene herauszustellen und zu zeigen, dass sie aufgrund ihrer Kompetenzen und Arbeitsweisen besser als andere Informationsanbieter in der Lage sind, relevante Informationen zu liefern“, so das Fazit.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/studie-zur-medienkompetenz-was-hat-das-mit-mir-zu-tun/27139668.html

Die Hälfte der Jugendlichen hält es nicht für wichtig, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren – das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Der Journalismus müsse deutlicher zeigen, warum Nachrichten für den Alltag von Jugendlichen relevant seien, so Sascha Hölig, einer der Studienautoren. …. Für die Meinungsbildung der Jugendlichen seien vor allem Familie, die Freunde oder der Bekanntenkreis ein wichtiger Faktor. Und auch Influencer und Influencerinnen spielen laut der Studie bei der Meinungsbildung von Jugendlichen eine große Rolle.

Um Jugendliche mehr für nachrichtliche, journalistischen Inhalte zu begeistern, empfehlen die Studienmacher den Medien, neue Wege zu beschreiten, um den Jugendlichen die Alltagsrelevanz der Angebote deutlich zu machen. „Es ist eine Aufgabe des Journalismus, zu zeigen: Warum sind diese Informationen für mich und meinen Alltag wichtig und relevant“, so Sascha Hölig, einer der Mitautoren der Studie im Dlf. …. Nur ein Journalismus, der für das Leben der jungen Generation einen spürbaren Wert habe, könne seine gesellschaftliche Aufgabe langfristig erfüllen.

https://www.deutschlandfunk.de/studie-zur-nachrichtennutzung-jugendlichen-fehlt-bei.2907.de.html?dram:article_id=496395

Erstmals schlüsselt eine Studie derart präzise und differenziert auf, wie junge Menschen mit Nachrichten umgehen. #UseTheNews liefert damit neue fundierte Erkenntnisse für Medienunternehmen und Medienpädagogik. Denn auch wenn viele häufig Social Media nutzen, so muss das nicht automatisch bedeuten, dass sie nicht an Nachrichten interessiert sind. Viele konsumieren zusätzlich auch die Nachrichten im Fernsehen oder Radio, lesen eine Tageszeitung oder informieren sich über die Online-Angebote klassischer Nachrichtenanbieter. So zeigen sich innerhalb einer Alters- und Bildungsgruppe verschiedene Typen mit spezifischen Ausprägungen von Interesse, Nutzung, zugeschriebener Meinungsbildungsrelevanz und Informiertheit. …. Die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hält es nicht für wichtig, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren. Bei journalistischen Nachrichten fehlt ihnen oft der Bezug zu ihrem persönlichen Alltag.  …. Nachrichten journalistischer Prägung sind bei Jugendlichen und jungen Menschen bei der Meinungsbildung nicht mehr von entscheidender Bedeutung. Freunde, Familie und Bekannte haben eine spürbar höhere Relevanz. Allein bei den 18- bis 24-Jährigen liegt in der Gruppe der Journalistisch Informationsorientierten das persönliche Umfeld mit den journalistischen Nachrichtenmedien gleichauf (59 Prozent, bzw. 61 Prozent). Auffällig ist die hohe Relevanz von Influencern auf die Meinungsbildung in der Gruppe der Nicht-Journalistisch Informationsorientierten aber auch bei den Umfassend Informationsorientierten. …. „Journalistische Anbieter sollten Wege entwickeln und erproben, die Alltagsrelevanz ihrer Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene herauszustellen und gleichzeitig zu zeigen, dass sie aufgrund ihrer Kompetenzen und Arbeitsweisen besser als andere Informationsanbieter in der Lage sind, relevante Informationen zu liefern“, sagen die Studienautoren Uwe Hasebrink, Sascha Hölig und Leonie Wunderlich vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg. „Nur durch solides Handwerk sowie verlässliche und tiefgründige Inhalte aus verschiedenen Perspektiven kann es gelingen, sich von nicht-journalistischen und meinungsstarken Akteuren abzugrenzen und einen überzeugenden Mehrwert zu schaffen, für den man im Zweifel auch bereit ist Geld zu bezahlen“, so die Medienforscher.

Darüber hinaus stellen die Autoren fest, dass das Wissen über Funktionen und Arbeitsweisen des Journalismus bei Jugendlichen und jungen Menschen begrenzt ist. Daher erscheine es ratsam, der schulischen Medienbildung mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

https://leibniz-hbi.de/de/aktuelles/usethenews-studie-jungen-menschen-fehlt-bei-journalistischen-nachrichten-oft-der-bezug-zur-eigenen-lebenswirklichkeit

Wie informieren sich die Menschen in Deutschland im digitalen Zeitalter – und was bleibt tatsächlich bei ihnen hängen? In einem langfristig angelegten Projekt erforscht das HBI die Nachrichtenkompetenz insbesondere der Bevölkerung unter 30 Jahren.

https://leibniz-hbi.de/de/projekte/use-the-news-nachrichtennutzung-und-nachrichtenkompetenz-im-digitalen-zeitalter

Haupterkenntnisse aus der #UseTheNews-Studie vom 28.4.2021

https://leibniz-hbi.de/uploads/media/Publikationen/cms/media/8a5bnki_UTN_ExecutiveSummary_HBI.pdf