Wie Politik und Medien die Arbeit von Stiko-Chef Thomas Mertens erschweren
Wie Politik und Medien die Arbeit von Stiko-Chef Thomas Mertens erschweren
Früher wertete der gebürtige Freiburger mit seinen Kollegen sorgfältig Daten aus, entwarf Szenarien, doch damit ist es in der Pandemie vorbei. In ihre Arbeit mischen sich immer wieder Laien, Politiker, Medienleute, denen es nicht schnell genug gehen kann. Zuletzt bei einer generellen Impfempfehlung für Heranwachsende ab zwölf Jahren. „Es gehört zur ständigen Aufgabe der Stiko, Empfehlungen zu überprüfen, nicht nur bei Corona, es bedarf dazu keiner Aufforderung von Politikern“, hat Mertens unlängst leicht genervt gesagt. … Virologen werden zu Stars ernannt oder zu Buhmännern degradiert. Manchmal passiert einer medizinischen Kapazität beides nacheinander. Wie es eben passt.
„Ob der Druck, den Medien und Politiker teilweise aufgebaut haben, immer sachlich gerechtfertigt war“, sagt Mertens, „daran habe ich meine Zweifel.“