Beitrag von Volker Bräutigam, erschienen in Ossietzky 25/2015 Uwe Grund (SPD) macht sich nicht unbedingt anstrengende Gedanken, wenn er Kritik und Kritikern begegnet. Als Mitglied des NDR-Rundfunkrates erklärte er auf einer Netzwerke-Veranstaltung die Zunahme von Programmbeschwerden über die tendenziöse Berichterstattung von ARD-aktuell entsprechend simpel: Rachefeldzug zweier ehemaliger NDR-Mitarbeiter. Er meinte meinen Kollegen Friedhelm Klinkhammer und mich. Rachefeldzug? Stuss. Klagen über den Niveauverlust von »Tagesschau« und »Tagesthemen« haben leider ihre eigenen Gründe. Formschreiben der Vorsitzenden des NDR-Rundfunkrates, Dagmar Pohl-Laukamp: »… Ihre Programmbeschwerde über die Syrien-Berichterstattung in der Sendung ›Tagesschau‹ habe ich an den Rechts- und Eingabenausschuss des NDR mit der Bitte …

Öffentlich-rechtlicher Gesinnungsjournalismus Weiterlesen »

Liebe Mitglieder, Förderer und Gäste der Publikumskonferenz, ein ereignisreiches Jahr 2015 geht zu Ende. In Teilen der Welt haben menschgemachte Krisen zu verheerenden Konflikten geführt, deren Opfer sich inzwischen auf den Weg zu uns gemacht haben, um von den Mitverursachern ein Mindestmaß an Sicherheit und Chancen für eine lebenswerte Zukunft einzufordern. Inwieweit sich die deutsche Zivilgesellschaft mitverantwortlich fühlt, für Raubbau an Natur und Ressourcen ferner Länder und den damit verbundenen kriegerischen und geopolitisch motivierten Konflikten, vermag ich nicht zu beurteilen. Für die vernünftige Einordnung der weltweiten Konflikte und möglichst wahrhaftige Informationen darüber, sind unsere Medien zuständig. Allen voran die – …

Vielen Dank! Weiterlesen »

Programmbeschwerde zur Doku ZDFzeit: Machtmensch Putin Film von Annette Harlfinger, Caroline Reiher, Michael Renz und Dietmar Schumann Kamera: Michael Habermehl, Zeljko Pehar Produktion: ZDF/Birgit Helten Redaktion: Philipp Müller, Ursula Schmidt Ich [ADMIN nicht AUTORIN]* gebe es zu: Ich habe mir diese neue ZDF-„Doku“ bewusst nicht angeschaut. Die Erfahrungen, die ich in den letzten zwei Jahren mit Produktionen dieser Art gemacht habe, genügen um zu wissen: Die Summe der beitragsfinanzierten Dämlichkeiten ist konstant. Das letzte Putin-Porträt, dem die Publikumskonferenz im Februar diesen Jahres, auf Grund der Intervention ehemaliger Nachbarn der Familie Putin in Dresden, eine Beschwerde widmete, wirkt zudem noch unangenehm …

Putin, Putin und kein Ende Weiterlesen »

Hilflos gegen Hassprediger Wie liebte ich als kleines Mädchen die Märchen aus Tausendundeiner Nacht, von märchenhaften Schätzen, traumhaften Kleidern, wunderschönen Prinzen, Geistern aus der Flasche, Sultanen, Palästen, fliegenden Teppichen … hach … Wer erinnert sich nicht gern an Aladin, Ali Baba, Scheherazade, Sindbad den Seefahrer oder Dschinn? Bagdad war der Traumort meiner Kindheit und türkischen Honig aus Basrar konnte ich schmecken während ich darüber las. Samarkand war Märchenland. So freute ich mich jedesmal anlässlich meiner alljährlichen Ferienreise nach Dresden auf das wohl prächtigste Gebäude, das sich ein kleines Mädchen aus der notorisch bröckelnden Provinz vorstellen konnte: die Tabakmoschee der Yenidze-Fabrik, …

Mainzer Märchen aus 1001 Nacht Weiterlesen »

Foto: Jamie Skinner / jamieskinner00. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0) Ein Artikel in der australischen Publikation New Matilda über die Attacken in Paris in der vergangenen Nacht bringt es auf den Punkt – auf einen Punkt, über den niemand reden will. Was Bewohner des Westens jetzt fühlen, ist eine sehr mächtige und sehr selektive Entrüstung, die sich mit dem Leiden von Menschen „wie wir“ identifiziert. Wir trauern über die Toten in Paris, während wir diejenigen, die einen Tag früher im Libanon und fast sicher von denselben Fanatikern, die die Attacken in Frankreich durchgeführt haben, …

Entrüstung über die Pariser Attacken verdeckt unseren Rassismus Weiterlesen »

„Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken.“ Benjamin Disraeli Als ob es in den vergangenen Monaten nicht schon genügend Umfragen zur Glaubwürdigkeit der Medien gegeben hätte, die mehr oder weniger verstörende Ergebnisse zu Tage förderten, sah sich jüngst auch der WDR dazu veranlasst, eine eigene Umfrage beim Kooperationspartner der ARD, infratest dimab, in Auftrag zu geben. WDR umfrage Über die Gründe für diesen Auftrag kann man nur spekulieren, offenbar hat der WDR noch immer zu viel Geld in der Portokasse. Man kann sich ungefähr ausrechnen, was die erneute Umfrage gekostet haben könnte, wenn man die Preisliste …

Umfragen – Ein Wunschkonzert der Auftraggeber Weiterlesen »

Bildquelle: NDR/Thorsten Jander,tagesschau.de Analyse von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer In fast allen eingereichten Programmbeschwerden gegenüber ARD-aktuell war festzustellen, dass die Programmverantwortlichen (Rundfunkrat und Intendant) keinen Anlass zur Selbstkritik sahen und sehen. Selbst als der ARD-Programmbeirat Mängel und Unzulänglichkeiten der Berichterstattung über Russland und die Ukraine kritisierte, waren weder Einsicht noch Änderungen erkennbar. Glaubwürdigkeitsverluste („Lügenpresse“) nahm man unbeeindruckt hin. Vorbei sind die Zeiten eines professionellen NDR, als Namen wie Eggebrecht, Gütt, Friedrichs, Lehmann, Krone-Schmalz die Berichterstattung bestimmten. Im eigenen Selbstverständnis der Journalisten der ARD heisst es, man wolle möglichst gute journalistische Arbeit leisten und alle Aspekte des behandelten Themas angemessen …

Russlandberichterstattung von ARD-aktuell – Eine Untersuchung für den Monat Juli 2015 Weiterlesen »