Journalisten im Wahlkampf: Wie viel Meinung ist erlaubt?

eonhard Dobusch und Christian Nuernbergk im Gespräch mit Jenny Genzmer und Dennis Kogel

Journalistinnen und Journalisten haben politische Meinungen. Doch sie haben auch die Aufgabe, ausgewogen zu berichten. Gleichzeitig fördern gerade soziale Medien auch emotionale, starke Ansagen. Geht das zusammen? …. Für Leonhard Dobusch, Mitglied des ZDF-Fernsehrats, eine nachvollziehbare Regel. Denn Medien, die von allen Menschen im Land über den Rundfunkbeitrag finanziert werden, müssten sich auch in Sachen Ausgewogenheit, Fairness sowie Unparteilichkeit an andere Maßstäbe halten als Privatsender. ….. Für Dobusch macht es dabei auch keinen Unterschied, dass Marion Brasch den Aufruf nur als Autorin, nicht als RBB-Moderatorin unterschrieben hat. Denn für alle Journalistinnen und Journalisten gelte beispielsweise auch in den sozialen Netzen, dass man immer auch mit dieser Rolle in Verbindung gebracht werde:

„Ich glaube alle, die ihre Berufsbezeichnung in ihrer Twitter-Biografie haben, müssen sich bewusst sein, dass sie sich dann nicht nur als Privatperson äußern. Und dass ihre Äußerungen auch auf ihre Arbeitgeber zurückfallen können.“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/journalisten-im-wahlkampf-wie-viel-meinung-ist-erlaubt.1264.de.html?dram:article_id=503234

Hinweis der Redaktion: Wenn Medien die öffentliche Aufgabe haben, der „Demokratie zu dienen“, indem sie zur öffentlichen und individuelle Meinungsbildung beitragen, dann müssen für sie, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, dieselben Qualitätsstandards gelten.