Publikumskonferenz trifft Netzwerk Recherche #nr15

Publikumskonferenz trifft Netzwerk Recherche
Die nunmehr 15. nr-Jahreskonferenz 2015 fand am 3./4. Juli 2015 beim NDR Fernsehen in Hamburg statt und die Publikumskonferenz war dabei – nicht nur als Gast – sondern als Teilnehmerin im Panel „Kritik oder Kampagne? Wie Sender mit Programmbeschwerden umgehen.“
Das Netzwerk Recherche wurde am 31.03. 2001 im Rahmen einer Tagung von mehr als 35 Journalisten gegründet und ist ein eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein. Er tritt ein für den in Deutschland vernachlässigten recherchierenden Journalismus und vertritt die Interessen jener Kollegen, die oft gegen Widerstände in Verlagen und Sendern intensive Recherche durchsetzen wollen.
Das Motto der Veranstaltung lautete:
„Schreiben. Zeichnen. Senden. Jetzt erst recht.“
Natürlich wurde wieder auf die leidige „Lügenpresse“-Diskussion Bezug genommen. Wir erinnern uns, der allzeit bemühte Schlachtruf für simplifizierende Medienkritik wird derzeit von einer verschwindend geringen Anzahl demonstrierender Menschen im Umfeld von PEGIDA & Co. verwendet und erreichte bei der Wahl zum Unwort des Jahres nur aufgrund des abweichenden Votums der Jury von der Mehrheitsmeinung der Einsender zweifelhaften Ruhm. „Lügenpresse“ wurde zum Unwort des Jahres erklärt, weil Medien damit ihre Kritiker pauschal, bequem und ohne jegliche Differenzierung abqualifizieren können.
Was meint also das Motto „Jetzt erst recht“? Haben etwa Medien-Kritiker an irgendeiner Stelle verlangt, dass Medienschaffende ihre Arbeit einstellen und den Zeichenstift wegwerfen sollten? Das Gegenteil ist der Fall. Journalismus ist einer der wichtigsten Bestandteile in einer Demokratie. Wir fordern die journalistische Zunft ernsthaft auf, sich ihrer besonderen Verantwortung ohne Selbstbeschränkung zu stellen und die Pressefreiheit endlich gnadenlos auszuleben. Dazu gehört, dass man den Mächtigen ein Stachel im Fleisch ist und die veröffentlichte Meinung nicht dazu nutzt, permanent nach unten oder in Richtung Opposition zu treten. Wir wollen keine Hofberichterstattung, keine Hetze gegen andere Völker, keine Irreführung, kein Verschweigen, Aufbauschen oder Banalisieren. Wir wollen keine transatlantischen Apparatschiks in den Redaktionsstuben und Intendanzen, keine Demagogen hinter den Mikrofonen und keinen Copy & Paste-Journalismus. Wir wollen Berichterstattung, die diesen Namen verdient und fordern explizit von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, dass diese sich an die Vorgaben der Staatsverträge halten, die besagen, dass bei der Erfüllung des Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit der Angebote zu berücksichtigen sind.
Nicht „Jetzt erst recht“ sollte das Motto sein, sondern „Jetzt aber richtig!“
Spiegel.de hat die wichtigsten Stationen der wirklich ereignisreichen Konferenz dokumentiert.
Ich habe die Veranstaltung als ziemlich ambivalent erlebt – auf der einen Seite die gewohnt absurden Zuschreibungen und Verschwörungstheorien in Richtung Kritiker, auf der anderen Seite aber auch viel Selbstkritik und Ideen zur Verbesserung der eigenen Arbeitsweisen. Transparenz war ein Wort, welches innerhalb der Podien sehr oft genannt wurde.
Ich möchte nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen, wer sich die Videos anschauen will, wird sich schon eine eigene Meinung zu den Panels und den Diskutanten im Podium bilden.
Bemerkenswert fand ich, dass die selbstkritischen und selbstzweifelnden Töne ausschließlich von Stars und Alphatieren der Branche kamen. Jakob Augstein, zum Beispiel, weigerte sich anzunehmen, dass die Kritiker in den Kommentarspalten alle Spinner seien. Das anzunehmen sei Contra-Intuitiv. Eine Vokabel, die ich bis dahin nie gehört hatte, aber nun auch nie wieder aus dem Kopf bekomme.
Georg Mascolo benannte ebenfalls ein wichtiges Problem: „Wir Journalisten gehen nicht honorig genug mit unseren Fehlern um.“ Eine Ansicht jenseits derer der Kollegen, denen Kritik grundsätzlich an die Berufsehre geht. Auch Carolin Emcke und der ehemalige Chef-Redakteur des ZDF Nikolaus Brender waren eher mahnend, tiefgründiger und versöhnlicher unterwegs. Die Unfehlbaren. Wie können wir besser werden?
Mein persönliches Highlight am ersten Tag war die Podiumsdiskussion „Im Visier der Meute — Wie Betroffene die Medien erleben“ mit GDL-Chef Claus Weselsky als direkt Betroffenen. Die Journalisten, die bei der irrsinnigen Berichterstattung rund um den Tarifkonflikt nicht selbst registrierten, dass sie journalistische Regeln und juristische Grenzen total ausgeblendet hatten, sollten den Job an den Nagel hängen. Das gilt, wie Weselsky auch am Rande anmerkte, auch für Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Anstalten, die ohne Recherche in die Berichterstattung eingestiegen seien.
Es lohnt sich unbedingt, die Aufzeichnung anzuschauen, auch um sich tatsächlich zu vergegenwärtigen, dass in Deutschland (!) Journalisten, die sich selbst stets vehement auf ihr Grundrecht der Pressefreiheit berufen, anderen Menschen jedoch ihre Grundrechte (hier auf Streik) absprechen und quasi zur Hetzjagd gegen den Gewerkschaftsführer aufriefen.
Die Veröffentlichung seines Wohnhauses in der Boulevardpresse z. B. trieb Claus Weselsky dazu, die Dienste des Staatsschutzes in Anspruch zu nehmen. Weselsky hatte laut eigener Aussage Angst um seine Frau und brachte sie vorübergehend in einem Hotel unter. Das vorsätzliche Aktivieren des Volkszorns durch deutsche Medien war im Falle Weselsky ein übles Hetzspektakel, welches nur noch von der Tatsache übertroffen wurde, dass sich die Medien als nützliche Idioten für eine längst geplante Gesetzesänderung erwiesen. Auch hier waren Recherche und angemessene Berichterstattung größtenteils Fehlanzeige.
„Unser“ Panel „Kritik oder Kampagne? Wie Sender mit Beschwerden umgehen.“ fand in einem etwas kleineren Rahmen statt und wurde nicht aufgezeichnet.
Am Klappentext habe ich natürlich gleich etwas auszusetzen: „Zugleich aber offenbart die Lektüre auch, dass nicht jede Beschwerde überzeugend und nachvollziehbar klingt.“ Meiner Meinung nach müsste der Text heißen: „Zugleich aber offenbart die Lektüre auch, dass nicht jede Antwort überzeugend und nachvollziehbar klingt.“ Wer es nicht glaubt, einfach nochmal nachlesen.
Natürlich wurde der Bogen weit geschlagen, von der Lanz-Petition, über die Vereinsgründung bis hin zur nervigen „Beschwerdeflut“ durch die Publikumskonferenz. Warum wir keine Leserbriefe schreiben (so wie andere auch), sondern immer gleich mit der großen Keule kommen, fragte der zweite Chefredakteur des ZDF, Elmar Theveßen.
Meine Antwort: Weil es keinen interessiert, wenn man Leserbriefe schreibt? Weil man Textbausteine als Antwort bekommt, wenn überhaupt? Weil Leserbriefe weder Intendanz noch Gremien zu Gesicht bekommen? Weil sich nichts ändert, wenn man mit Wattebällchen wirft?
Uwe Grund als Gremienvorsitzender beklagte den enormen Verwaltungsaufwand, den wir mit den Beschwerden in Gang setzen würden und beschrieb die intensive Befassung der Gremienvertreter damit.
Moderator Tom Schimmeck stellte daraufhin die Frage, was unser Ziel sei. Die Verbesserung des Programmes, oder eine Veränderung innerhalb der Gremien oder Sender? Meine Antwort: Natürlich wollen wir beides. Wir wollen zunächst, dass sich die Sender an ihre eigenen Programmgrundsätze halten und objektiv, ausgewogen, unparteilich und wahrheitsgemäß berichten, keine falschen Bilder verwenden, anderen Leuten keine Worte in den Mund legen, die diese nie geäußert haben, keine Ereigniskonstruktionen vornehmen, richtig übersetzen etc. Auf der anderen Seite wollen wir demokratische Mitsprache und andere Gremien. Gremienvertreter, die im normalen Leben eine 60-Stunden-Woche und diverse Ehrenämter zu bewältigen haben und denen auch Interessenkonflikte nachgesagt werden, sind nicht dazu geeignet das Publikum angemessen zu vertreten.
Elmar Theveßen behauptete in der Diskussion, dass wir in unseren Quellen Propagandamaterial verwenden würden. Genauer definieren wollte er diesen Vorwurf nicht, aber es genügt ja wenn er im Raum steht. Der Vorwurf konnte allerdings leicht widerlegt werden, denn im Gegensatz zum ZDF, das auch schon mal Originalmaterial des Asow-Bataillons samt Wolfsangel-Symbol über den Bildschirm schickt, achten wir auf Unbedenklichkeit und auf Ausgewogenheit der Quellen.
Die Fragen bzw. Statements aus dem Publikum waren teils zustimmend, teils kritisch.
Ein Vertreter der Schweizer Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) war im Publikum und berichtete, wie in der Schweiz mit Publikumsbeschwerden umgegangen werde und regte so eine Art Ombudssystem auch für die deutschen Medienanstalten an.
Eine Zuhörerin beklagte die umständliche und langwierige Beantwortung von normalen Zuschaueranliegen bzw. Vorschlägen zur Verbesserung der Transparenz durch die Rundfunkanstalten.
Der ehemalige Redakteur und heutige Kritiker Christoph Maria Fröhder führte aus, dass er in seinem Leben zwei formale Beschwerden an die Sender geschickt hatte, die sehr aufwändig waren und zum Erfolg führten. Die Beschwerden der Publikumskonferenz sind seiner Meinung nach nicht relevant und würden somit die Bedeutung des Instrumentes „Formale Programmbeschwerde“ schmälern.
Der Journalist Demian von Osten,der im Rahmen der Ukraineberichterstattung oft im Konfliktgebiet unterwegs ist, kritisierte unsere „pro-russischen“ Beschwerden als nicht stichhaltig und regte an, das Krisengebiet zu besuchen um sich selbst ein Bild zu machen. Er empfindet es als größte Beleidigung, wenn ihm unterstellt wird, ein Sprachrohr der NATO zu sein.
Eine Zuschauerin/Journalistin fragte, warum die Publikumskonferenz über die Propagandaschau veröffentlichen würde. Meine Gegenfrage war, warum sie die Propagandaschau liest. Es gibt sehr viele Leute, die sich am Ton der Propagandaschau stören, aber sie lesen alle mit. Daher hat die Propagandaschau auch diese unglaubliche Reichweite, von der wir natürlich profitieren, wenn wir gelegentlich Inhalte über das Blog verbreiten. Komischerweise stören sich die Medienschaffenden nicht an den eigenen problematischen Inhalten und Unzulänglichkeiten, die innerhalb des Blogs thematisiert werden. Wir sind als Verein darauf angewiesen, dass unsere Inhalte zur Kenntnis genommen werden und dazu nutzen wir Kanäle, die erfolgversprechend in Bezug auf Reichweite sind und vor allem die richtigen Adressaten erreichen.
Wir leben in einem Land, in dem Politiker (aller Parteien) sich über das Hetzblatt BILD an das Volk wenden – was soll dieses messen mit zweierlei Maß?
Als ich im Laufe der Diskussion erwähnte, dass ich mir weder den Sprachstil der Propagandaschau zu eigen mache, noch die Vokabel „Lügenpresse“ nutze, sah Uwe Grund seine Chance gekommen und zitierte eine Passage aus einem Brief, den ich im Nachgang der Sendung Panorama vom 04.06.15 „Lügenpresse“: Gesprächsversuch mit Kritikern – an den Intendanten und die Gremien des NDR gesendet hatte und der (noch) nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Das Zitat lautete:
„Dass konstruierte Sendungen wie diese der Glaubwürdigkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht zuträglich sind und der Begriff „Lügenpresse“ hier seine explizite Bestätigung findet, braucht hoffentlich nicht weiter erörtert zu werden.“
Herr Grund wollte mit dieser Indiskretion den öffentlichen Nachweis dafür erbringen, dass ich entgegen meiner Aussage sehr wohl das Unwort „Lügenpresse“ nutze. Dass dieses Zitat – aus dem Kontext gerissen – rein Garnichts mit dem Schlachtruf der PEGIDAner zu tun hat, sondern sich lediglich mahnend und mit Anführungszeichen versehen auf den Titel der Panorama-Sendung bezog, hatte Herr Grund sicherlich bei der Lektüre des Schreibens verstanden. Ansonsten müsste ich mir Sorgen machen. Es ging Herrn Grund darum, mich einer vermeintlichen Lüge zu überführen und damit unglaubwürdig zu machen. Einem Teil der Anwesenden gefiel das, wie ich unschwer an den Reaktionen bestimmter MitarbeiterInnen der Anstalten erkennen konnte. Es ist halt wie im Programm, egal ob eine Aussage der Wahrheit entspricht oder nicht – es muss zum intendierten Kontext passen. Ich mache mir daher auch keine Illusionen mehr über die Sinnhaftigkeit eventueller Besuche bei Veranstaltungen öffentlich-rechtlicher Anstalten und deren Partner.
Das ist übrigens der Teil der einstündigen Gesprächsrunde, der einem anwesenden ARD-Journalisten im Gedächtnis geblieben ist. Der offizielle Twitter-Account der Tagesschau sah sich genötigt zu retweeten – an immerhin 722.000 Follower. Das nenn ich publizistisches Gleichgewicht. Durch diesen Tweet sah ich mich leider zu einer offiziellen Offenlegung unserer Aktivitäten veranlasst.
Falls mir noch weitere fehlende Puzzleteile einfallen, oder sich noch eine interessante Tonaufzeichnung findet, ergänze ich diesen Bericht. Hinweise oder auch Korrekturen von ebenfalls teilnehmenden Lesern nehme ich gerne entgegen.
Ausgerechnet zum gleichen Zeitpunkt unseres Panels fand die Gesprächsrunde über die Griechenlandberichterstattung statt, in der unter anderen Kritiker wie Ulrike Herrmann (taz) und Handelsblatt-Kolumnist und Ökonom Norbert Häring zu Gast waren. Der Titel des Panels lautete Vereint im Griechenbashing? — Wirtschaftsjournalisten auf Schäuble-Kurs. Interessant war, dass sowohl Chefredakteur Kai Gniffke als auch der stellvertretende Chefredakteur von ARD-aktuell eine Teilnahme an der Gesprächsrunde abgesagt hatten. Am langen Weg zum Veranstaltungsgelände kann es nicht gelegen haben.
Leider bricht die Videoübertragung mitten in der Veranstaltung ab. Hier auf dem Blog von Jörg Wagner – ab ca. 1:15, kann man den Rest hören. Insbesondere die Geschichten zu den anonymen Quellen sind interessant.
Ein weiteres interessantes Panel war die Abrechnung mit dem einstigen Tafelsilber der Rundfunkanstalten – den Politmagazinen – mittels einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung, die ich allen Interessierten wärmstens ans Herz legen möchte.
Zwischen Aufklärungswille und Bedeutungsverlust — Wie wichtig sind die Politmagazine?
Natürlich gab es Knatsch in der Runde – schließlich wurde kritisiert. Man sah schon bei den einführenden Worten des Verfassers der Studie, dem ehemaligen Geschäftsführer des Grimme-Instituts, Bernd Gäbler, dass den beiden Damen Ilka Brecht (Frontal21) und Anja Reschke (Panorama) die Gesichter einfroren, lediglich Georg Restle (Monitor) bewahrte sich eine angemessene Gelassenheit. Als Anja Reschke der Studie kurzerhand die Wissenschaftlichkeit absprach, war die Laune auch bei Herrn Gäbler im Keller. Einzig Tom Schimmeck, der Moderator, strahlte noch einen gewissen Frohsinn aus. Die Reaktionen der Sender und diverse Presseverlautbarungen können auf der Stiftungsseite eingesehen werden.
Alles in allem war dieses Panel von gegenseitigen Kränkungen geprägt, deren Wirkungen unmittelbar greifbar waren. Andererseits hatte ich mich bereits bei der Auftaktveranstaltung zur Studie gewundert, wie wenig aufgeschlossen die Programmverantwortlichen auf Kritik reagieren. Wenn Zuschauer oder Medienkritiker ein Format kritisieren und Schwachstellen aufdecken, dann ist das zunächst eine Aussage. Wenn den Kritisierten nichts anderes einfällt, als Kritik gebetsmühlenartig zurückzuweisen, kommt es zu keiner Verbesserung. Vielleicht sollte die ARD-ZDF-Akademie für solche Dissonanzen gelegentlich passende Seminare anbieten.
Ein weiteres Panel, was ich sehr gerne besucht hätte, habe ich leider verpasst, weil ich da bereits auf dem Weg zur Bahn war. Vermintes Gelände – Die Konflikte rund um die Ukraine-Berichterstattung wurden in der Diskussion von Thomas Roth (ARD), Katrin Eigendorf (ZDF) und Katja Gloger (Stern) bestritten. Das war mal wieder so eine Veranstaltung ohne Kritiker im Podium. Was soll der tiefere Sinn einer solch einseitigen Gesprächsrunde sein? Die wiederholt durch erwachsene und gebildete Leute kolportierte Entmenschlichung der Kritiker als Trolle zeigt, dass Differenzierung nicht zu den Stärken dieser Podiumsteilnehmer zählte. Auch die Unterstellung, dass es Kritikern nur darum ginge, dass in „ihrem Sinne“ berichtet werde, ist absurd und zeugt von absolutem Fehlen von Unrechtsbewusstsein.
Am Rande der Veranstaltung ergaben sich diverse Gespräche und Bekanntschaften mit ehemals und aktuell wichtigen VertreterInnen von Redaktionen, Gremien und Printmedien. So traf ich „meinen“ Panorama-Redakteur wieder und wir setzten unser Gespräch da fort, wo wir beim letzten Mal geendet hatten, allerdings ohne zu nennenswerten Übereinstimmungen zu gelangen.
Die persönliche Referentin des NDR-Intendanten Anna Marohn, Mitglied Atlantikbrücke, (Anna Marohn teilte mir am 20.07.2015 telefonisch mit, dass sie nicht Mitglied der Atlantikbrücke sei. Sie habe lediglich am Young Leaders-Programm teilgenommen.) agitierte mich wortgewaltig aber auch ziemlich dreist. Ein Mangel an Souveränität im Umgang mit abweichenden Meinungen ist für Führungskräfte nicht unbedingt von Vorteil.
Im Hotel sprach mich WELT-Redakteur Jörg Eigendorf an und nahm Bezug auf unseren kleinen Disput. Er meinte, dass die Publikumskonferenz nicht transparent agiere und die Recherchen der WELT in meinem Fall berechtigt gewesen wären. Irgendwann kommt sicherlich auch mal eine offizielle Antwort des Investigativ-Teams der WELT – oder ein gar schreckliches Rechercheergebnis.